
Anlässlich des 20. Jahrestags der Welterbeaufnahme des Obergermanisch Raetischen Limes zeigt Schloss Steinheim eine Wanderausstellung der Deutschen Limeskommission. Die Schau ist vom 7. Dezember 2025 bis zum 5. April 2026 im Museum Schloss Steinheim zu sehen und wird ergänzt durch ausgesuchte römische Objekte aus den Depots der Städtischen Museen Hanau.
Ausstellung und Eröffnung
Die Ausstellung wird am zweiten Adventssonntag, dem 7. Dezember 2025, um 12 Uhr von der Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck im Museum eröffnet. Interessierte können sich bis Freitag, 5. Dezember, per E Mail an museen@hanau.de oder telefonisch unter 06181 2950 2148 anmelden.
Die Präsentation der Deutschen Limeskommission besteht aus einer RollUp Ausstellung, die durch das Land tourt. Gezeigt werden moderne archäologische Methoden, zentrale Fundorte entlang des Limes und Einblicke in die rund 200 jährige Forschungsgeschichte. Die Schau betont die Bedeutung des Limes als Raum des Austauschs und des kulturellen Wandels.
Höhepunkte der Sammlung
Die Städtischen Museen Hanau ergänzen die RollUp Ausstellung mit Funden aus der Region. Zu den ausgewählten Stücken zählen Steindenkmäler aus dem dritten Jahrhundert, die den Kulten des Mithras und des Dionysos zugeschrieben werden. Die Bildnisse stammen aus Grabungen in Erlensee Rückingen aus den 1950er Jahren und waren teilweise zerschlagen in einem römischen Brunnen geborgen worden. Ein großes, nur gering beschädigtes Bild des Mithraskultes ist dauerhaft im Keller von Schloss Steinheim zusammen mit einer Rekonstruktion eines Kultraumes ausgestellt.
Erstmals öffentlich gezeigt wird ein gut erhaltener hölzerner Kastenbrunnen, der 2017 bei Ausgrabungen in Bruchköbel gefunden wurde. Solche Funde organischer Materialien sind in der Region selten. Die mehrjährige Restaurierung des aus acht Hölzern bestehenden Brunnens wurde durch eine Zuwendung der Stiftung der Sparkasse Hanau ermöglicht und im Herbst 2025 abgeschlossen.
Kooperationen und Kontext
Zur Vorbereitung und zum Betrieb der Ausstellung arbeiten mehrere Landesämter für Denkmalpflege und die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz zusammen. Die beteiligten Partner sind das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, hessenARCHÄOLOGIE im Landesamt für Denkmalpflege Hessen sowie die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz.
Der Obergermanisch Raetische Limes verläuft von Rheinbrohl bis Hienheim über rund 550 km durch die heutigen Bundesländer Rheinland Pfalz, Hessen, Baden Württemberg und Bayern. Entlang der Strecke wurden etwa 120 Kastelle und rund 900 Wachtürme errichtet. Heute ist die ehemalige Grenzlinie ein beliebtes Ziel für Wanderer und Radfahrer. Auch im Hanauer Wald sind auf einem Abschnitt von etwa fünf Kilometern Reste des Limes sichtbar. Schloss Steinheim versteht sich als Vermittlungsort für das Alltagsleben am römischen Grenzwall und bewahrt regionale Fundstücke wie die älteste Quittung Deutschlands und den Münzschatz vom Salisberg Kesselstadt.
Begleitprogramm und Besuchsinformationen
Das Ausstellungsprogramm umfasst Workshops und Vorträge. Geplant sind unter anderem ein Familien Workshop zur Lebenswelt der Römer am Sonntag, 1. Februar 2026 von 14 bis 16 Uhr, ein Vortrag zur Depotarbeit der Städtischen Museen Hanau am Donnerstag, 26. Februar 2026 von 18 bis 19 Uhr, sowie eine Familien Kochveranstaltung mit römischen Rezepten am Sonntag, 1. März 2026 von 11 bis 13 Uhr. Teilnahmeinformationen und Anmeldemodalitäten sind über museen@hanau.de oder telefonisch unter 06181 2950 2148 erhältlich. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Das Museum Schloss Steinheim liegt in der Schlossstr. 9 in 63456 Hanau. Geöffnet ist das Haus samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Das Museum macht eine Winterpause ab Samstag, 20. Dezember 2025.
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